Infrastruktur macht Portfolio krisenfest
Von Christoph Manser, Head Infrastructure Equity International von Swiss Life Asset Managers
Krisen wohin man schaut. Da ist zum einen der Krieg in der Ukraine, der sich immer mehr verschärfende Nahostkonflikt und der Unsicherheitsfaktor US-Präsidentschaftswahl. In solchen Zeiten braucht ein Portfolio einen starken Anker. Infrastruktur-Anlagen können genau so ein Anker sein. Denn eine funktionierende Infrastruktur ist essentiell für die Wirtschaft. Kommunikation, Gesundheits- und Transportwesen sind für die Gesellschaft unentbehrlich und gerade in Zeiten hoher Unsicherheiten wird ihre Wichtigkeit wieder vielen bewusst.
Diversifikation ist essentiell
Was schon für das gesamte Portfolio gilt, hat auch bei den einzelnen Anlageschwerpunkten Bestand. Man sollte nicht alle Eier in einen Korb legen, wie es so schön heisst. Entsprechend ist eine Streuung und damit die Risikodiversifikation ein essentieller Faktor.
Bei Infrastruktur-Anlagen bedeutet dies eine sorgfältige Auswahl der Projekte, denn der Markt ist nicht homogen. Beispielsweise finden sich stabile Dividenden typischerweise in regulierten Anlagen oder wenn Preis, Menge oder beides in langfristigen Verträgen fixiert sind. Teilweise bieten Preisanpassungsklauseln oder eine unelastische Nachfrage nach systemrelevanten Produkten und Dienstleistungen zudem einen gewissen Inflationsschutz.
Die vergangene Pandemie hat aber auch gezeigt, dass Anlagen wie beispielsweise Flughäfen oder Mautstrassen bei eingeschränkter Reisetätigkeit im Nachteil gegenüber beispielsweise stark nachgefragter Kommunikationsinfrastruktur sind. Wer also breiter aufgestellt ist, sichert das Portfolio besser gegen Schwankungen ab.
Hoher Investitionsbedarf
Die Bedeutung von Infrastruktur sollte tendenziell klar sein und somit auch die Wichtigkeit, diese Infrastruktur zu modernisieren – beispielsweise Schulen, Spitäler, Energie- oder Glasfaser-Netze. Auch der Klimawandel und die damit in den Mittelpunkt rückende Dekarbonisierung erfordert hohe Investitionen. Allein in Deutschland sollen beispielsweise bis 2030 etwa 14 Millionen Autos elektrisch fahren – die nötige Ladeinfrastruktur existiert hierfür allerdings noch nicht.
Die OECD schätzt die globalen Infrastrukturausgaben zwischen 2020 und 2030 auf rund 1,9 Billionen US-Dollar, und zwar pro Jahr. Wer von diesem Kuchen ein Stück bekommen will, braucht einen starken, gut vernetzten Partner, um attraktive Projekte zu erkennen. Swiss Life hat mit dem «Global Infrastructure Opportunities IV» einen Fonds für qualifizierte und professionelle Anleger aufgelegt, der mit einem Zielvolumen von 2,5 Milliarden Franken in OECD-Märkte vor allem in Europa und Nordamerika investiert. Dabei wird ein aktiver Management-Ansatz verfolgt, der auch ESG-Kriterien integriert.